Was ist Trauma eigentlich? von Silke Birgitta Gahleitner

ein ähnliches Video wie die von Shelley Uram, allerdings auf Deutsch und noch mit einigen weiteren Erkenntnissen:

Was ist Trauma eigentlich? – MINI MED Studium mit Univ.-Prof. Dr. Silke Birgitta Gahleitner

Der Ton ist wohl in einem großen Teil des Vortrags nicht wirklich synchron – über die Länge des Vortrags bis zum Ende ganze 2 Sekunden und die eingespielten Video im Vortrag haben leider ein unangenehmes Pfeifen und Rauschen.
Das Off-Sync ist wirklich sehr nervig. Wer kann das Video am besten runterladen
und dann mit einem Videoplayer der Spursynchronisierung erlaubt z.B. vlc
> Werkzeuge > Spursynchronisierung > Synchronisierung
und dann die Audio-Synchronisierung in 0,5s Schritten über den Film verteilt auf -2.000s hochregeln (beschleunigt)

Trauma – was ist das?
Im Gegensatz zur Belastung eine Situation die so weit weg von meinem normalen Erleben ist, dass ich dagegen keine oder sehr wenige Bewältigungsstrategien habe. Ein Trauma ist ein vitales Diskrepanzerlebnis zwischen dem was auftrifft und dem was ich zur Verfügung habe.
Es geht einher mit Todesangst, Ohnmacht, Angstgefühlen und Hilflosigkeit.
Traum ist auch sehr abhängig von den umgebenden Schutz- und Risikofaktoren und der individuelle Entwicklungszustand.
fff-Reaktion: das Erstarren (freeze) ist das ungesündeste.
Die Tatsache, dass wir Menschen so viele Traumata haben. liegt daran, dass wir so viel verkraften können. Aber wir müssen dann auch mit den Folgen leben.
Was eigentlich in einer solchen Situation passieren müsste, ist dass eine Bezugsperson kommt und das Kind tröstet. Dann tritt Beruhigung ein. Wenn genug Sicherheit da ist, dann kann das Kind explorieren und das heißt lernen, differenziert denken und fühlen und begreifen, mentalisieren. Wenn man etwas benennen kann, kann man es auch besser kontrollieren. Das Kind entwickelt ein Schema, wie es mit dem schlimmen Gefühl umgehen kann.
Wenn man aber selten dazu kommt zu mentalisieren, wenig Bindung, wenig gewappnet wenn etwas passiert.
Es können sich dann sogen. Furchtstrukturen bilden. Wenn ein Kind in belastenden Situationen erstarrt und dissoziert, dann ist es später gar nicht belastbar oder in dieser Situation etwas beibringen. Man fährt dann immer auf den gleichen Furchtstrukturen und sich auch darin verirrt und keinen Ausweg findet.
Folgeerscheinungen auf Trauma sind ganz normale Reaktionen auf abnormale Ereignisse.
Es gibt immer einen Grund für negatives Verhalten. Die Folgen sind sehr kreativ aber auch sehr destruktiv, aber eigentlich zum Schutz gedacht und zumindest in diesem Moment es auch sind.
Wilma Weiß sprich vom Konzept des guten Grundes. Diesen Grund gilt es zusammen aufzuspüren.
Symptomchecklisten nützen nicht viel. Es ist vielmehr so dass das ganze weitere Leben durch die Furchtstrukturen gefiltert wird und ein ganzes Spektrum an Folgeerscheinungen gibt. Alles wird verändert.
Ganz schlecht geht meistens vertrauen, weil viel Traumata sind durch Menschenhand verursacht
Mit Therapien die über das Sprechen und Denken laufen, sind solche Menschen gar nicht zu erreichen
Vermeidungsverhalten ist normal, aber wenn man jeden Abend seinen Schnaps trinkt …
In Traumaatmosphären wird es problematisch mit den Folgeerscheinungen bzw. Traumafolgestörungen. Es gibt ein ganzes Konglomerat von verschiedenen Störungsbildern.
Bei Jugendlichen kann es zu einer Schlummerphase kommen in der man ganz lange vermeidet. Das hilft bei der Weiterentwicklung. Aber man ist nicht frei von den Folgeerscheinungen, nur selbst kriegt man es nicht mit. Aber irgendwann taucht es wieder auf. Und wenn es dann aufbricht und bewußter wird, dann geht es einem subjektiv erst mal schlechter und ist belastender. Da braucht man viel Unterstützung um diese Phase zu überwinden.
Was tun im Alltag?
Symptome als Ausdruck von Überlebensstrategien verstehen Man muss sie deshalb nicht gutheißen! Zusammen herausfinden. Und immer nur im Kontext der Lebensbedingungen.
Der wichtigste Schutzfaktor ist das soziale Umfeld Das ist die größte Aufgabe in der Gesellschaft und den psychosozialen Berufsgruppen.
Inselerfahrung der Sicherheit im Meer aus Misstrauen, Angst und Unsicherheit.
Am Anfang ist das Gehirn ganz plastisch, später wird es immer härter und dann muss man irgendwann mit Hammer und Meißel daran gehen.
Was mache ich ganz konkret?
Sich klarmachen wie elementar für uns andere Menschen sind Die Gemeinschaft muss traumasensibel werden. Je mehr wir darüber wissen um so mehr hilft das Menschen die traumatisiert sind.
Soziale Traumahilfe:
– missbrauchtes Vertrauen und soziale Teilhabe neu entwickeln.
– Veränderung negativer Einstellungen und Selbstbilder
– Traumazuordnungsarbeit (Biographiearbeit)
Stressreduktion
– Sinnfindung im hier und jetzt
– anderer Umgang mit dem Körper.
Und das im Alltag. Eine Stunde Therapie in der Woche nützt nicht viel, wenn den Rest der Woche die Gesellschaft unmöglich mit mir umgeht.
Respekt und Würde
Wenn es eine große Unterstützung aus dem Umfeld gibt, dann kann es zu posttraumatischem Wachstum kommen.
unterstützende Beziehung
Psychoedukation hilft Betroffenen sehr viel weil sie sich gesehen fühlen, weil sie sich erkannt fühlen, weil “Da begreift mich jemand, da versteht mich jemand”.
“Man sollte ein neues Menschenrecht einführen, das auf eine unterstützende Beziehung

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