Monthly Archives: Juli 2017

Warum gibt es in der Natur so wenig traumatisierte Tiere?

Es ist ja eigentlich erstaunlich: Traumatisierungen kommen praktisch nur bei Menschen und Haustieren vor. In der Natur sind sie scheinbar (fast) unbekannt, obwohl grundsätzlich ja auch Säugetiere in der Natur traumatisierbar sind bzw. alle Tiere die einen vergleichbares limbisches System im Zentralnervensystem haben.

Die Erklärung ist relativ einfach. Ein Trauma stellt eine enorme Behinderung dar. Der Überlebenskampf in der Natur ist normalerweise gnadenlos und instinktgetrieben, ohne die Möglichkeit einer reflektierten, rationalen Entscheidung nach moralischen Maßstäben, wie es in der menschlichen Kultur der Fall ist. In der Natur ist es fast schon normal, dass sowieso nur ein Bruchteil der Jungtiere zu Adulten wird. Nahrungsmangel, schlechte Witterung, Krankheiten, Unerfahrenheit und mangelnde Anpassungsfähigkeit sorgen dafür, dass ohnehin nur wenige, die fittesten Jungtiere überleben. Da kann man sich eigentlich kein weiteres Handicap leisten, sprich: schon mit einem Malus ist man als Individuum raus aus dem Red-Queen-Rennen (siehe “Red Queen hypothesis”).

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Frühkindliche Traumata mit lebenslanger Wirkung

Zufällig beim suchen gefunden:
Frühkindliche Traumata mit lebenslanger Wirkung.
Nicht neu (2009) und nichts Neues, aber es bestätigt das Modell.

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Leben mit Angst

Ein Leben ohne Angst gibt es nicht, für keinen Menschen bzw. die Menschen, die keine Angst hatten, von denen stammen wir nicht ab. Normale Menschen, die gelernt haben ihre Emotionen autonom und automatisch zu regulieren, können mit ihrer Angst gut leben, solange es sich im Rahmen dessen bewegt was im Alltag üblich ist und keine extrem belastenden Ausnahmesituationen sind wie Krieg, Vertreibung, Folter, Vergewaltigung, Naturkatastrophen, Unfall oder andere schwere Schicksalsschläge.

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Die Macht der frühen Kindheit (2)

Ein Vortrag von Prof. Dr. Arno Gruen
Gespaltenes Bewusstsein: Empathie versus Kognition (archive.org)

Wer dieses Blog schon länger mitliest, für den ist der Zusammenhang zwischen frühkindlichen Erfahrungen speziell im Verhältnis zur Mutter – positiv und negativ – und Persönlichkeitseigenschaften als Erwachsener – positiv und negativ – keine Überraschung mehr.

Er bestätigt auch das gesamtkulturelle Missverständnis in der frühkindlichen Entwicklung, das in großen Ausmaß, wenn nicht sogar die Ursache ist für alles Übel was von in der sogen. “zivilisierten” Welt ausgeht. Letztlich ist es auch wieder das Problem der Autoregulation von Emotionen bei – aus der Sicht des Babys resp. Kleinkindes! – ungenügender mütterlicher Zuwendung. Gruen führt Studien an nach denen die Genexpression und die Ausschüttung von Hormonen, die für die Regulation von Stress wichtig oder gar notwendig sind, bei Vernachlässigung durch die Mutter, unzureichend sind.

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