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Lockdown-Kids – die Mutter macht den Unterschied

Die anhaltende Corona-Krise macht sich offensichtlich auch in steigenden psychischen Problemen bemerkbar. Angstzustände und Depressionen nehmen zu und das auch bei Kindern:
Lockdown-Kids: Der Garten macht den Unterschied
Nur leider werden wieder einmal Ursache und Wirkung nicht in den richtigen Zusammenhang gebracht und Abstandsgebote, Maskentragen, Lockdown bzw. allgemein die stressenden Umstände der staatlich verordneten Zwangsmaßnahmen für “Traumatisierungen” bei den Kindern und den daraus folgenden Verhaltensstörungen verantwortlich gemacht. Und wenn nicht, dann seien Resilienzfaktoren wie ein Garten dafür verantwortlich. Einen Garten dürften mittlerweile aber die wenigsten Familien haben und entsprechend müsste die Zunahme der Fälle von psychischen Problemen deutlich höher sein. Und wenn man sich überlegt was eine psychische Traumatisierung bedeutet, nämlich die Erfahrung absoluter Todesgefahr wie im Fronteinsatz im Krieg, bei Vertreibung, Vergewaltigung, Unfall, Naturkatastrophe o.ä. dann können die Corona-Zwangsmaßnahmen zwar als unangenehm gelten, aber nicht unmittelbar lebensbedrohlich. Wie kommt es aber trotzdem zu einer Zunahme der psychischen Probleme in der Corona-Krise? oder nur eine Korrelation mit scheinkausalem Zusammenhang?
Es klärt sich auf, wenn man – wie in diesem Blog dargelegt – die Rolle der Mutter als primäre Bezugsperson von Kleinkindern und deren Verantwortung für das Erlernen der emotionalen Autoregulation verstanden hat. In einer Gesellschaft wo zunehmende eine Kultur des Weglegens praktiziert wird und immer mehr Mütter ihre Kinder frühzeitig in eine Kita abschieben, gibt es immer mehr Fälle von frühkindlicher Traumatisierung und eben auch solche, die man als schlafend bezeichnen kann, sich also noch keine Verhaltensauffälligkeiten manifestieren. Das kann sich aber durch veränderte Umweltbedingungen ändern und genau das ist in der aktuellen Corona-Krise der Fall. Aufgrund mangelnder Stressautoregulation werden jetzt, vorher noch schlafende Fälle auffällig, da sie Probleme haben den zusätzlichen Stress durch die Corona-Maßnahmen zu bewältigen. Das Tragen einer Maske ist für sich allein nicht lebensbedrohlich, kann aber Ängste triggern, wobei hierfür nicht objektive Kriterien das Maß sind, sondern wie der Betroffene es subjektiv empfindet. Die Corna-Maßnahmen sind selbst also nicht ausreichend für eine Traumatisierung, können aber “schlafende” Traumatisierungen quasi “aufwecken”, genauso wie Resilienzfaktoren eine dämpfenden Einfluß haben. Da der entscheidende Faktor ein ganz anderer ist, nämlich die mütterliche Brutpflege und das Erlernen der emotionalen Autoregulation in der Phase der seelischen Geburt, haben sowohl neue Stressoren und Trigger, ebenso wie die Resilienzfaktoren nur einen vergleichsweise geringen Einfluß auf die Zunahme von psychischen Problemen. Die Fälle nehmen daher zwar zu, aber nicht in dem Ausmaß wie eine richtige Traumatisierung, sondern in dem Maß wie “schlafende” Traumatisierungen die Schwelle überschreiten, bis zu der noch eine Kompensation möglich ist.

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