Attachment Parenting

Es ist schon eine Weile her, aber in einem Interview von Gunnar Kaiser mit einer Mutter, die ins grenznahe Frankreich ausgewandert ist, und wie es ihr dort mit Corona geht, kam neben Homeschooling (was in Frankreich im Gegensatz zum deutschen Schulzwang möglich ist) auch das Attachment Parenting zur Sprache, was jene praktiziert bzw. praktizierte (ihre Töchter sind mittlerweile älter als drei Jahre). Ich hatte bis dato noch nichts von dieser Methode gehört und wie die Mutter im Interview sagte, hat sich sich auch nicht als frühkindlicher “Lehrer” ihrer Kinder damit verstanden. Attachment Parenting macht aber genau das was die Erkenntnis der aktuellen Hirnforschung und dieses Blogs empfiehlt: der Aufbau einer kindgerechten, unterstützenden Beziehung der Mutter zum Baby und Kleinkind. Dass die Protagonisten dieser “Erziehungsmethode” nichts von der korrespondierenden Hirnforschung wissen, erklärt sich dadurch, dass diese Methode schon in den 1980er-Jahren entwickelt wurde und soweit ich das eruieren konnte, weniger auf wissenschaflicher Erkenntnis basierend als auf religiöser Motivation. Die entscheidenden Erkenntnisse der Hirnforschung kamen erst in den 1990er-Jahren, wie in diesem Blog dokumentiert.
Aber die Entwickler dieser Methode lagen wohl intuitiv richtig. Rein vom Praxisbezug kann Attachment Parenting als Anleitung wohl empfohlen werden, sollte aber statt religiös mit den Erkenntnissen der aktuellen Hirnforschung unterfüttert sein.

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