Trauma-Tradierung

Es ist der Berliner Zeitung ja prinzipiell hoch anzurechnen, dass sie das Thema “Trauma” regelmäßig aufgreifen und sogar einen Artikel von mir zum Thema veröffentlicht haben.
Nur leider wird nicht jeder Artikel dem Thema gerecht bzw. rutscht es entweder in biochemische Erbsenzählerei oder in küchenpsychologisches Geschwurbel ab. Letzteres ist mal wieder bei einem aktuellen Artikel der Fall:

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Sinéad O’Connor (1966–2023)

Am 26. Juli 2023 starb Sinéad O’Connor im Alter von 56 Jahren. Die zwei Nachrufe in der Berliner Zeitung (2) reichen schon aus um eine familiäre Traumakarriere geradezu musterhaft nachzuzeichnen: von der Mutter misshandelt, Kompensation mit Musik, der rebellische Charakter, lebenslange psychische Problem, Suizidversuch, der Sohn nahm sich schon mit 17 Jahren das Leben. Der eine Nachruf endet mit den Worten:

Über die Umstände der nun im Alter von 56 Jahren tot aufgefundenen Sinéad O’Connor ist bislang nichts bekannt.

Wer hier mitliest und die ACE-Pyramide kennt sind die Umstände ausreichend bekannt. RIP, Sinéad O’Connor.

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Verdeckte Traumata erkennen

Dies ist eine Replik auf das aktuelle Interview der Berliner Zeitung mit Stefan Röpke, seines Zeichens Traumatherapeut, Professor an der Berliner Charité, Forschungsgruppe Traumafolgestörungen und Ärztlicher Direktor an den Oberbergkliniken Berlin-Brandenburg, in der Fortsetzung meines eigenen Artikels in der Berliner Zeitung vom 11.03.2023 “Japanische Erkenntnis: Die Seele eines Dreijährigen bleibt ihm 100 Jahre”.

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Tina Turner – von der Mutter im Stich gelassen

Eine Ikone des Pop und Rock ist gegangen. Tina Turner starb mit 83 Jahren. Vom Alter her könnte man meinen: “Da kann man doch nicht meckern”. Aber wenn man das was ihre enge Freundin Cher dazu sagt liest, dann ergibt sich ein ganz anderes Bild. Tina Turner hatte langanhaltende gesundheitliche Probleme: Bluthochdruck seit den 1970ern, auch noch falsch behandelt mit Homöopathie, dann ab 2009 massive Nierenprobleme, Transplantation und ab 2016 auch noch Darmkrebs. Da ist es eigentlich schon fast ein Wunder, dass sie die 80 erreichte.
Aber der entscheidende Satz:

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Lebenserwartung in Japan

Und wieder wird auf sumikai.com über die Ursachen der hohen Lebenserwartung in Japan spekuliert. Tja, meinen Artikel in der Berliner Zeitung wollte ich ja ursprünglich bei sumikai.com veröffentlichen, aber das kommunikative Verhalten des verantwortlichen Redakteurs hat mir dann doch den Eindruck von geringem Interesse und Missachtung meiner Person vermittelt, dass es dann nicht mehr dazu kam. Und so kommen die Spekulationen nach den Ursachen nicht über die “üblichen Verdächtigen” hinaus. Zum Teil wird es richtig absurd, wenn eine gute Gesundheitsversorgung wie durch Krankenhäuser genannt wird, nur die meisten Japaner eben noch nie ein Krankenhaus von Innen gesehen haben und hemmungslos ohne Arzt und Zipperlein gesund altern. Dann soll ein enges soziales Gefüge die Ursache sein oder gar eine hohe Reliefenergie, weil die Bewohner dadurch fitter bleiben würden und und und … aber da könnte man eine alte Medizinerweisheit abwandeln und sagen:

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Xu Min – 徐敏 职业 : 主持人

Hab gerade die emotional sehr aufwühlende Doku “Chinas ungeliebte Frauen” als ARTE Reupload gesehen. Gleich am Anfang wir Xu Min (sprich Schu Min) vorgestellt eine damals (2019) 28-jährige Radiomoderatorin. Ab ca. 44m20s wird ein Gespräch von Xu Min mit einer Psychologin gezeigt. Und die Psychologin trifft genau den Punkt: mit ca. 2 Jahren wurde Xu Min von ihrer Mutter verlassen, nicht nur physisch sondern emotional. Xu Min hatte darauf ihr ganzes Leben Angst vor ihrer Mutter und auch jetzt noch als Erwachsene diktiert ihre übergriffige Mutter Xu Min ihr Leben.
Das kann man schon als Musterfall einer frühkindlichen Traumatisierung ansehen. Klar ist es die “Schuld” der Mutter, aber das Kind denkt eben, dass es sein Fehler sein und versucht die Liebe der Mutter durch Gehorsam quasi zu erkaufen – was natürlich nicht funktioniert. Ebensowenig funktioniert die kognitive Therapie der Psychologin, die zwar den Punkt erwischt hat, aber wahrscheinlich die evolutiv-hirntechnischen Hintergründe nicht kennt.
Ich hätte Xu Min gerne eine E-Mail geschrieben. Ich hab auch eine Website von ihr gefunden, aber leider keine Kontaktmöglichkeit.

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Oyako-Jobs in Japan

In meinem kürzlich in der Berliner Zeitung erschienenen Artikel “Japanische Erkenntnis: Die Seele eines Dreijährigen bleibt ihm 100 Jahre” habe ich es schon als Maßnahme gegen frühkindliche Traumatisierung und für Vereinbarkeit von Beruf und Familie vorgeschlagen: Oyako Jobs für Mutter und Kind. Also dass das Kind einfach mit der Mutter auf Arbeit geht, so wie Arno Gruen es bei den Naturvölkern beschreibt. Dort sind die Mütter nicht untätig oder unproduktiv, aber da ist immer ein Platz für das Kind – entweder am Körper der Mutter, solange es noch nicht laufen kann, oder eben in der näheren Umgebung der Mutter, wenn es dann laufen und seine Umwelt explorieren kann, aber immer die Mutter als sicheren Rückhalt hat.

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Völlig losgelöst – zum Tod von Götz Wittneben

Niemand ist unnütz.
Er kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen.

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USA – das Land der Babysitter und Womenomics

Auf RT DE ist ein Artikel von Bradley Blankenship erschienen wonach die Lebenserwartung in den USA im Sinken begriffen ist.

Allerdings reichen die üblichen Verdächtigen wie schlechte Ernährung, Bewegungsmangel, Übergewicht und sonstiger ungesunder Lebensstil nicht aus:

Es heißt weiter, dass “sogar Amerikaner mit gesunder Lebensführung, zum Beispiel diejenigen, die nicht fettleibig sind oder nicht rauchen, höhere Krankheitsraten zu haben scheinen als ihre Altersgenossen in anderen Ländern”.

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Open Source Artikel in der Berliner Zeitung

Das Thema dieses Blogs hat es als Open Source Artikel in die Berliner Zeitung geschafft:
Japanische Erkenntnis: Die Seele eines Dreijährigen bleibt ihm 100 Jahre
Das dürfte eines der ersten Male sein, dass ein größeres Publikum zumindest im deutschsprachigen Raum und in dieser Deutlichkeit und Erkenntnistiefe über frühkindliche Traumatisierung aufgeklärt, aber zumindest so informiert wird, dass es schwieriger wird zu sagen, man habe von nichts gewusst.
Der Artikel musste übrigens stark gekürzt und überarbeitet werden. Eine längere Vorversion mit weiteren interessanten Informationen ist auf diesem Blog zu finden.
A word to the wise: Japan.

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