Peter Pan

Peter Pan ist als Kinderheld aus Literatur, Film und Fernsehen bekannt. Doch hinter der Fassade des idealisierten Helden, der wie Superman fliegen kann, steckt mehr als nur das Peter Pan Syndrom und die (A)Sexualisierung im Film.
Vor allem je näher man an die Hintergründe der literarischen Vorlage heran kommt, um so mehr tun sich die psychologischen Abgründe auf. Das beginnt schon bei seinem Namen der nach dem Gott Pan aus der griechischen Mythologie entlehnt ist. Pan wurde aufgrund seiner Missgestalt nach seiner Geburt von seiner Mutter verlassen. Peter Pan und seine “Lost Boys” teilen dieses Schicksal, das sie zu ewiger Kindheit (und frühem Tod) verdammt. Um erwachsen zu werden muss man eben gelernt haben seine Emotionen zu autoregulieren. Was man aber von seiner primären Bezugsperson im richtigen Alter gelernt haben muss. Von einer abwesenden Mutter ist das nicht möglich. Deswegen bleibt man ein Kind – emotional auf dem Niveau eines Dreijährigen und entsprechend wird das ganze Leben durch diese emotionale Kinderbrille gefiltert.
Die ganze Geschichte spinnt sich um dieses Motiv bzw. dessen psychologischen Hintergrund. Peter Pan sucht seine “verlorene” Mutter in Gestalt von Wendy, was aber natürlich auch nur ein Ersatz ist. Er entwickelt mit Hilfe einer Fee Superkräfte als Kompensation, so wie in der Realität solche Menschen häufig Genies sind oder besondere Begabungen haben, aber auch häufig in ihrer eigenen Phantasiewelt leben.
Und so verwundert es auch nicht, dass viele vermeintlich erwachsene Menschen sich als solche immer noch mit der Figur Peter Pan identifizieren z.B. Michael Jackson mit seiner Neverland-Ranch, der einer dysfunktionalen Familie entstammt und auch früh starb, oder Jean Arthur, die die Rolle des Peter Pan 1950 auf der Bühne spielte und sich selbst nicht als (emotional) Erwachsene sah.

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