Systematische Kindes-Vernachlässigung durch Oyako-Verbot am Arbeitsplatz

oder: die Perversionen einer kinderfeindlichen Arbeitswelt

Ich erwähne gelegentlich, wenn es um die Frage berufstätiger, junger Mütter geht, dass es bis zum Alter von ca. 3 Jahren eigentlich Oyako-Arbeitsplätze bzw. einen gesetzlichen Anspruch darauf geben müsste, also dass Mutter&Kind am Arbeitsplatz der Mutter dauerhaft zusammen bleiben, quasi als Kompromiss zwischen der Bindung von Mutter und Kind und dem Erlernen der emotionalen Autoregulation des Kindes von der Mutter(und vielem mehr!) in den ersten drei Lebensjahren, und der beruflichen Selbstverwirklichung und Erwerbszwängen der Mutter, dass diese nicht zu Hause bleiben will oder kann. Nach dem Vorbild von Naturvölkern wo junge Mütter auch nicht untätig sind, aber selbst bei schwersten Arbeiten immer ein Platz für das Kind am Körper der Mutter ist, wie Arno Gruen in seinem Vortrag Gespaltenes Bewusstsein Empathie Versus Kognition aufgezeigt hat.
Nur ist das eben nicht Realität und explizit nicht gewollt.
In der Berliner Zeitung ist ein Artikel zur Frage “Stillen am Arbeitsplatz?” erschienen. Darin die klare Ansage:

Denn natürlich dürfen Sie Ihr Kind nicht (dauerhaft) mit an den Arbeitsplatz nehmen.

Das bedeutet systematische Kindes-Vernachlässigung durch berufstätige Mütter. Das Getue um das Kindeswohl mit bezahlten Stillzeiten bis 1 Jahr, geschützten Räumen, Sicherheit vor Gefahrstoffen und Stressvermeidung beim Kind ist – gerade letzteres – pure Heuchelei und spottet jeder Erkenntnis der Hirnforschung. Einmal mehr wird deutlich wie pervers hier der Kapitalismus im Gewand der Emanzipation der Frau zu Lasten der Allerschwächsten der Gesellschaft mit lebenslangen negativen Auswirkungen Vorrang eingeräumt wird.

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